Episode 101: Privates Lernen und digitale Plattformen
Wie lernen Pflegeauszubildende, wenn sie nicht in der Schule sind? Wie nutzen sie für dieses private Lernen an digitalen Plattformen? Und für was nutzen sie diese? Mit diesen Fragen hat sich Tobias Tirtey (M.A.) im Rahmen der Forschung für seine Masterarbeit beschäftigt. In einer qualitativen Untersuchung befragte er Auszubildende in Gruppendiskussionen. Mit ihm unterhalte ich mich über seine Forschung, die Ergebnisse und die Schlussfolgerungen für Lehrende.
Weitere Informationen:
- Tobias Tirtey auf LinkedIn
- Lernprozessmodell für selbstreguliertes Lernen nach Schmitz und Wiese:
Schmitz/Wiese (2006): New perspectives for the evaluation of training sessions in self-regulated learning: Time-series analyses of diary data. In: Contemporary Educational Psychology, 31(1), 64–96.
Die Videos und die Grafiken von Pflege-Bildung erscheinen unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen).
Das war eine interessante Episode. Die Ergebnisse von Tobias Tirtey bestätigen meine Beobachtungen. Der Fokus liegt weiterhin zu stark auf der Durchführung von Handlungen und dem Erfüllen von Erwartungen (Noten, Leistung etc.) und zu wenig auf der Verknüpfung von Fachwissen, Kontext und Handlung. Probleme werden oft nur oberflächlich betrachtet und die Problemlösefähigkeit unzureichend entwickelt. Aus meiner Sicht gilt das sowohl für den Lernort Schule als auch für den Lernort Praxis. Im Ergebnis sind PflBG und Rahmenpläne noch nicht an der Basis angekommen und mit Leben gefüllt.
Ein sehr informativer und vor allem spannender Diskurs, der viele neue Impulse hervorgebracht hat. Im Prinzip kann ich das blind unterschreiben, was Herr Tirtey an Beispielen bzw. Argumentation genannt hat. Wir müssen uns von der reinen Inhaltsvermittlung ein Stück weit lösen, um Lernen wieder zu einer intrinsisch motivierten Eigenschaft zu machen und die Ausbildungsziele zu erreichen. Der kritische Blick auf Medien und Aufgabenstellungen/Arbeitsaufträge sind dabei unumgänglich.
Wirklich ein inspierender Austausch, vielen Dank dafür!